
Wir alle sind verwundete Menschen. Tief in uns liegen diese Wunden aus vergangenen Zeiten. Sie wurden in unserer Kindheit wieder aktiviert. Durch unser kindliches Erleben unserer Eltern und unserer Umgebung wurden diese Wunden wieder aufgerissen. Sie öffneten sich und taten weh. Doch was macht der Mensch, wenn eine Wunde schmerzt, blutet, eitert? Er deckt sie zu. Er klebt ein Pflaster drauf.
Und genau das haben wir auch in unsere Kindheit gemacht oder spätestens, wenn wir langsam erwachsen wurden. Um unsere tiefen kindlichen Wunden nicht zu spüren, hat jede und jeder von uns eine eigene Strategie entwickelt, um die Wunde zuzudecken. Die meisten von uns sind hart geworden, haben ihr Herz verschlossen. Denn diese so schmerzhafte kindliche Wunde tut in unserem Herzen weh. Das Herz schmerzt, das Herz blutet. Und deshalb wird genau dort dieses Pflaster drauf gedrückt.
Nun, in dieser herausfordernden Zeit, die nun herrscht, wird an dieser Wunde herumgedrückt. Da kommen andere Menschen auf uns zu und legen den Finger mitten in unsere Wunde.Das Pflaster wird abgerissen und es tut so schrecklich weh. Unwillkürlich wehrt sich nun dieser verletzte Mensch gegen diesen anderen Menschen oder diese Situation. Sofort wird wieder das Pflaster drauf getan und noch eines und noch eines. Es soll einfach nicht mehr schmerzen!!! Der andere Mensch oder die Situation, die vermeintlich so schmerzhaft ist, wird verurteilt, wird gehasst, wird verlassen.
Aber: Nicht dieser andere Mensch ist für den Schmerz verantwortlich. Dieser andere Mensch hat einzig auf die Wunde aufmerksam gemacht, die noch immer in uns schwellt. Die Wunde will angeschaut werden, sie will heilen. Aber eine Wunde kann nicht heilen unter einem dicken Pflaster. Die Wunde kann nur heilen, wenn Luft, Licht und Liebe dazu kommt. Dann endlich kann sie heilen.
Dies bedingt aber, diese schmerzhafte Wunde anzuschauen. Es gilt hinzuschauen, was sooo sehr schmerzt. Diese Wunde ist ein Teil unseres inneren kleinen Ichs. Unser inneres Kind. Es will gesehen, gehört und gefühlt werden. Es will in den Arm genommen werden, es will verstanden und geliebt werden. Und die Wunde wird heilen.
Aber es braucht Mut, hinzuschauen und hinzuspüren. Denn ja, es tut weh. Die Wunde tut weh, das Abreissen des Pflasters tut weh, das nochmalige Hineinspüren in diesen Schmerz tut so unendlich fest weh. Aber danach……. Danach geschieht Heilung. Etwas wird ganz im Menschen. Was so lange verdrängt wurde, darf endlich sichtbar werden und heilen. Ein Wunder geschieht. Denn ja, dies ist ein Wunder. Dies ist das Wunder der Heilung. Ein Wunder, das du selber erschaffen hast.
Trau dich, trau dich, deine kindlichen Wunden zu heilen. Trau dich, hinabzusteigen in deinen tiefsten Schmerz, damit tiefste Heilung geschehen kann. Trau dich, Wunder zu vollbringen an dir selber. Trau dich, aus einer WUNDE ein WUNDER zu machen. Trau dich, aus einem verWUNDEten Menschen ein WUNDERvoller Menschen zu werden.
Von ganzem Herzen wünsche ich dir dieses Wunder. ❤
Bernarda
Schade so ein guter Text und keine Kommentare ?
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Deshalb danke ich dir von Herzen für deinen Kommentar und dein Like ❤💞
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