Bist du bereit, deine kindlichen Wunden zu heilen? Teil 1

kindSchon seit längerer Zeit beschäftigt mich dieses Thema. Kindliche Wunden. Was ist das? Was hat das mit meinem erwachsenen Leben zu tun? Warum sollte ich da noch etwas heilen? Gibt es überhaupt etwas zu heilen? Ich hatte ja eine gute, behütete Kindheit. Was sollte wohl da noch geheilt werden?

Und doch, meine Erfahrung zeigt mir, dass jeder und jede von uns diese ungeheilten kindlichen Wunden in sich trägt. Manchmal offensichtlich, manchmal weniger offensichtlich.

Deshalb habe ich mich entschieden, diesem grossen Thema nicht nur ein Blog-Beitrag zu widmen, sondern es in drei Beiträgen zu beleuchten. Denn es ist ein wirklich grosses, für mich sehr wichtiges Thema:

Bist du bereit, deine kindlichen Wunden zu heilen? Wirklich zu heilen?

Doch zuerst möchte ich erklären, was ich unter kindlicher Wunde verstehe:

Wir wurden irgendwann geboren, kamen auf die Welt, zu unseren Eltern. Wie war die Situation da? Waren wir willkommen? Wurden wir geliebt? Oder wurden wir abgelehnt, weil es gerade nicht „passte“? Waren wir vielleicht sogar ein „Unfall“? Wurden wir mit offenen Armen und liebendem Herz empfangen? Schon in den ersten Tagen spürt ein Kind all dies und nimmt es mit in sein weiteres Leben.

Und in diesem weiteren Leben passiert noch so viel. In der Kindheit erleben wir so viele Arten von Schmerz in Form von Ablehnung, emotionaler Kälte, Wut, Hass, Überforderung, Scham, Angst, Trauer. Wir lernen damit umzugehen. Es liegt in der Natur des Kindes, des Menschen, dass er mit jeder noch so schwierigen Situation umzugehen lernt. Er lernt zu überleben.

Doch wie kann ein kleines Kind trotz solch grosser Schmerzen überleben? (Und als Kind erlebt man auch den kleinsten Schmerz als riesengross.)

Es lernt, sich zu schützen. Dieser Schutz entsteht meist damit, dass das Kind das, was am meisten schmerzt, einfach ausblendet und verdrängt. Es stellt diesen Schmerz in den Schatten. Der Schmerz wird versteckt, damit er nicht mehr gesehen werden muss. Und vor allem nicht mehr gefühlt werden muss. All dieser Schmerz, und ist er auch noch so klein, wird irgendwo versteckt. Und das ist ganz normal so. Ich glaube, jeder Mensch macht das so. Die Ängste und Schmerzen werden erstmal irgendwo vergraben, damit das Leben weiter gehen kann.

Manchmal werden diese Kinder dann still, oder ängstlich, oder wütend, oder verhaltensauffällig, oder haben irgendwelche Krankheiten. Es gibt aber auch Kinder, denen merkt man gar nichts an, denn der Schmerz wurde sehr gut versteckt. Da aber dieser Schmerz auch ein Teil des Kindes ist, dieser aber nun versteckt wurde, fehlt dem Kind etwas. Es verfügt nicht mehr bewusst über diesen Teil seiner selbst. Denn nebst dem Schmerz werden meist auch Freude, Liebe, das Selbstvertrauen und die eigenen Talente mit in den Schatten gestellt. Und so muss sich bereits das Kind verbiegen, da ihm diese Teile seiner selbst fehlen. Verbiegen für die Familie, verbiegen für die Gesellschaft. Es kann nicht wirklich so sein, wie es gedacht ist, zu sein.

Es ist ja auch so, dass die Kinder die Schmerzen und Ängste der Eltern übernehmen. Denn wenn die Eltern ihre kindlichen Wunden nicht geheilt haben, gehen sie weiter zu den Kindern und diese geben sie dann auch weiter. So entstehen dann diese sogenannten Erbkrankheiten oder diese Muster, die da heissen: „Es ist halt so in unserer Familie.“…..“Der Vater/die Mutter war schon so.“….

Aber all dies kann geheilt werden. Wir müssen nicht werden wie unsere Eltern. Wir können diese Linie unterbrechen, in dem wir uns unserer Wunden bewusst werden. Und wenn wir anfangen, unsere eigenen Wunden zu heilen, heilen wir unsere ganze Ahnenlinie. Wir heilen unsere Eltern, Grosseltern, aber auch unsere Kinder. Denn diese müssen unsere Wunden nicht mehr übernehmen. Ein Segen für die ganze Familie!

Im morgigen 2. Teil erkläre ich, wie sich diese kindlichen Wunden in unserem Erwachsenenleben zeigen. Und im 3. Teil befasse ich mich damit, wie Heilung passieren kann und wie sich das auf unser ganzes Leben auswirkt.

Von Herzen ❤

Bernarda

Bist du bereit, deine kindlichen Wunden zu heilen? Teil 2

Bist du bereit, deine kindlichen Wunden zu heilen? Teil 3

2 Gedanken zu „Bist du bereit, deine kindlichen Wunden zu heilen? Teil 1“

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